MTM5400 via UCA222 mit SVXLink

In diesem Beitrag beschreibe ich euch den Anschluß eines UCA222 von Behringer an einem MTM5400 (analog MTM800FuG). Die Anleitung sollte auch mit einem MTM800e funktionieren, hier ist die Belegung am Zubehörstecker jedoch eine andere, bitte vorher gegenprüfen (die wichtigsten Unterschiede habe ich aber beschrieben). Mit der beschriebenen Anleitung ist es möglich mit einem kleinen Rechner, z.B. einem Raspberry Pi, und dem SVXLink Tetra-Branch von DL1HRC für das Tetra-SVXLink-Reflektornetzwerk ein Node aufzubauen und stets mit netzwerkgleichen Audiopegeln zu arbeiten. Dieses lästige Einstellen von Audio-Pegeln und deren Unstimmigkeiten zueinander entfällt komplett. Auch gibt es nur einen Regler im Alsamixer mit dieser Soundkarte, dieser kann das lokale Audio im TX verstellen, ein Wert zwischen 0 und -3dB scheint angemessen zu sein.

Nachbauen geht auf eigenes Risiko, auch übernehme ich keine Garantie auf diese Anleitung 😉

Ich habe mich sehr mit dem Thema der analogen Audioanbindung dieser Funkgeräte beschäftigt und hatte auch gute Erfolge mit dem UrixB und CM108 Soundkarten. Allerdings waren diese Aufbauten in ihren Einstellungen schwer reproduzierbar – es gab zu viele Einstellmöglichkeiten und jedes System war immer irgendwie anders. Das ist für ein einzelnes Node sicherlich nicht schlimm, sobald man aber ganz viele Nodes über das Internet in einem Reflektorennetzwerk verbindet, zwischen TMO und DMO arbeitet oder gar zu anderen Betriebsarten transcodiert, wird es praktisch unmöglich einen sauberen Abgleich untereinander durchzuführen. Irgendwann begann ich also zu schauen, ob es nicht möglich ist das Audio analog in guter Qualität und vor Allem reproduzierbar gleich ein- und auszukoppeln.

Ich begann also damit die Datenblätter und Erfahrungen zu durchleuchten und der kleinste gemeinsame Nenner sind die LINE-Pegel, diese sind auf 0dBu bei 0,775 Veff (bei Z=600Ohm) „genormt“. Zufällig schlummerte in einer Schublade noch eine USB-Soundkarte mit LINE-OUT und LINE-IN, also angeschlossen und probiert. Dazu noch ein RTW 1206 Peak-Meter parallel angeschlossen, TX-Audio auf 0 eingestellt und …………… JACKPOT! ES PASST!

Der Vorteil der UCA222 Soundkarte von Behringer ist der echte LINE-IN anstelle eines meist zur Verfügung stehenden MIC-IN. Die beschriebenen Funkgeräte von Motorola verfügen über die Möglichkeit Pegel als LINE-IN zu verarbeiten und LINE-OUT auszugeben, so sind keine großen Einstellungen von Lautstärken mehr nötig. Das was rein geht, kommt auch wieder raus.

Wichtig: Es wird sicher auch mit Soundkarten anderer Hersteller funktionieren, die über LINE-IN und LINE-OUT Anschlüsse verfügen. Für die UCA222 ist dies keine Werbung oder gar für den Hersteller, sie war einfach aus einem anderen Projekt bei mir übrig, ist preiswert erhältlich und erfüllt die genannten Anforderungen.

Wenn man selbst noch zu lautes oder zu leises Audio überträgt, muss man die Audioeinstellungen in dem Funkgerät prüfen, mit dem man über Funk am Node einsteigt. Die Einstellungen am Node selbst bleiben fix! WICHTIG: Ich empfehle grundsätzlich die AGC auszuschalten, da dies meiner Meinung nach schrecklich klingt – hier hilft einfach der korrekte Sprechabstand und die richtigen MicGain-Einstellungen.

Benötigte Komponenten:

  • 1x Behringer U-Control UCA222 Audio Interface
  • 1x RS232-USB Adapter FTDI TTL (Achtung: MTM5400 und MTM800FuG benötigt Wandler mit 5V bzw. MTM800e benötigt Wandler mit 3,3V)
  • Zweikanaliges Audiokabel mit Chinchsteckern (die sind sehr preiswert zu bekommen)
  • 1x Motorola Zubehörstecker PMLN5072 (beim MTM800e: HLN9457A)
  • etwas Schrumpfschlauch in zwei Durchmessern für die Masse vom Chinchkabel und das Chinchkabel selbst

Anschlußplan für MTM5400/800FuG (Pinout ist beim MTM800e anders!):

Die Codeplugeinstellungen

Damit das Gerät als Node mit diesem Anschlussschema funktioniert müssen einige Einstellungen im Codeplug vorgenommen werden.  Dafür beschreibe ich euch hier meine Einstellungen nach Pfad:

Transceiver Accessories Settings

  1. RX Audio Line-Output Type:                          0dBr Point
  2. Prefered Emergency Accy-Transceiver:      Last Active Mic
  3. Visor Mic Rear Accy Interface:                       MIC1/EXT_MIC (pin #13 RAC)

 

Transceiver Accessories Settings -> Transceiver Accessories Setup

  1. Visor Mic Rear Accry:                           Unassigned
  2. Handset Rear Accry:                            Unassigned
  3. Fist Mic Rear Accry:                             Unassigned
  4. Ext Speaker Rear Accry:                     Unassigned
  5. Line In Rear Accry:                               LINE-IN
  6. Expansion Head Accry:                       Unassigned

 

Audio Settings -> Tones -> Routing

  1. ICCS Interface:                               Disabled
  2. Call Recorder Output:                 Disabled
  3. GCAI Handset Call Monitorin:   RX

 

Audio Settings -> Ambience Listening

  1. AGC Mode:                                          unchecked
  2. Ambience Listening Gain offset: 0

 

Audio Settings -> User Profile „n“ -> Audio Parameters -> Mic Gain

  1. alles auf 0

 

Audio Settings -> User Profile „n“ -> Audio Parameters -> Voice Filters

  1. Tx Noise Suppressor:                                   checked
  2. Echo Canceller:                                              checked
  3. Tx AGC:                                                             unchecked
  4. Side Tone Enabled:                                       unchecked
  5. Side Tone Constant Loudness Enabled: unchecked
  6. Audio Artifact Reduction:                            0

 

Die wichtigsten Audioeinstellungen/-änderungen in SVXLink

Ich verwende den Tetra-USRP-Contrib von DL1HRC.

in der svxlink.conf:

unter [Rx1]

AUDIO_DEV=alsa:plughw:CARD=CODEC,DEV=0

LIMITER_THRESH=-6

PREAMP=0.0

DEEMPHASIS=0

 

unter [Tx1]

AUDIO_DEV=alsa:plughw:CARD=CODEC,DEV=0

LIMITER_THRESH=-6

MASTER_GAIN=0.0

PREEMPHASIS=0

PTT_TYPE=NONE

 

Achtung! Es können sich noch Änderungen ergeben, sobald weitere Erfahrungen hinzukommen 😉

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